Diesem Geräusch, diesem „Raunen des Heiligen Flusses kommen wir im Workshop näher, hören, riechen, sehn und spüren das kalte Wasser des Flusses, in dessen unmittelbarer Nähe wir uns in dieser Woche zum 7. IG versammeln:
Die Isar, die in den nahe gelegenen Kalkalpen (Karwendelgebirge) entspringt und zahllose vielfältige Kiesel mit sich führt. Der kleine Mäuserich aus der Fabel springt, so hoch er kann und sieht die „Heiligen Berge“.Noch vor hundert Jahren war das Sammeln von Kieseln aus Kalkstein eine äußerst mühsame Tagelöhnerarbeit, miserabel bezahlt und bedeutsam für den Ausbau der Hauptstadt. Den daraus gebrannten Kalk trug die Isar auf Flößen nach München - der Fluss als Lebensader einer Region und heute ein schutzbedürftiges Naherholungsgebiet.
Beim Bauen spielen wir aber auch mit Wesen aus der Entstehungszeit dieser Landschaft, die einst in den Randbereichen eines Urmeeres hier gebildet wurden, aus Muschelschalen und Korallenriffen; wir lauschen dem Murmeln der Steine im Wasser und verbinden uns so mit dem Ort, an dem wir ein paar Tage zu Gast sind.
Wolfgang Schindler, Jahrgang 1950, Diplompädagoge, Gruppenanalytiker, Visionssucheleiter; Josefstal
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1) aus: "Der kleine Mäuserich", indianische Fabel, in: Hyemeyohsts Storm, Sieben Pfeile, München: Wilhelm Fink, 1990 (2. Aufl.)
Bildnachweis:
Ausschnitt aus dem Ölgemälde "Kalksteinsammlerinnen im Isarbett bei Tölz" (1883) von Joseph Wenglein
Bild: Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Isar
https://de.wikipedia.org/wiki/Isara
http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/unterwegs-in-bayern/isar-kalksammler-geschichte100.html
http://www.isar-kiesel.de/